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"Wir machen Mobilität einfach"

Datum der Veröffentlichung:
15. Januar 2024

Interview mit Achim Bothe, Vorstandsvorsitzender Aral AG

Herr Bothe, Aral blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Wo lagen die Schwerpunkte des Geschäfts in den vergangenen 100 Jahren? 

Achim Bothe Portrait

Aral hat sich immer als Qualitätsanbieter und Innovationstreiber verstanden. Das zieht sich wie ein roter bzw. blauer Faden vom ersten Super-Kraftstoff über die Verbreiterung des Kraftstoffangebots, die Ultimate-Hochleistungskraftstoffe, ultraschnelles Laden mit Aral pulse bis hin zu PAYBACK und den REWE To Go-Shops. Der Weg von Aral zeichnet in den Anfängen nicht nur die Industriegeschichte im Ruhrgebiet, sondern insbesondere auch die Innovationen im Mobilitätsbereich nach – den technischen Fortschritt bei den Motoren, die Einführung bleifreier Kraftstoffe oder den Ausbau der Elektromobilität, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Natürlich hat sich das Geschäft immer an die energie- und verkehrspolitischen Rahmenbedingungen angepasst. Die 100-jährige Markengeschichte von Aral ist an erster Stelle eine Geschichte von Erfindungen, mutigen Investitionen, wegweisender Werbung und auch einschneidenden Veränderungen, die stets zu einem attraktiven Kundenangebot geführt haben. 

Was waren die Highlights der Markenentwicklung von Aral?

Der Startpunkt war natürlich das Jahr 1924 mit der Erfindung des ersten Super-Kraftstoffs der Welt. Die erste Ost-West-Atlantik-Überquerung per Flugzeug ist als weiteres Highlight zu nennen. Blicken wir auf die Markenentwicklung zurück, sind vielen Menschen die innovativen und originellen Werbespots von Aral in Erinnerung. Highlight war ganz klar der „I’m walking“-Mann, der für Qualitätskraftstoff bei Aral auch mal einen längeren Umweg in Kauf nimmt. Mit unserem Werbespot-Paar Hilde und Kalle, die staunend die Veränderungen an der Tankstelle gegenüber beobachten, schreiben wir diese Markentradition fort. Wenn wir auf die 100-jährige Geschichte von Aral zurückblicken, dürfen wir die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs nicht ausblenden. Aral war Teil der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft. Der Kraftstoffvertrieb wurde 1939 mit Beginn des Zweiten Weltkriegs staatlich zentralisiert und es wurde nur noch Einheitskraftstoff verwendet. Erst einige Jahre nach dem Krieg, im Jahr 1951, entfiel die Zwangsbewirtschaftung – womit sich Aral wieder eigenständig positionieren konnte. Viele Deutsche haben ihr erstes Auto mit Aral-Kraftstoff betankt, mit uns den Führerschein gemacht und Land und Leute kennengelernt. 

 

Wo steht das Unternehmen im Jahr 2024? 

Aral ist mit seinem dichten Netz aus rund 2.400 Tankstellen größter Anbieter im deutschen Markt und Taktgeber der Branche. Unsere aktuellen Schwerpunkte liegen auf dem breiten Kraftstoffangebot, das wir beispielsweise mit den Ultimate-Hochleistungskraftstoffen und den CO2-ärmeren Futura-Kraftstoffen als Pilotangebot für unsere Kundinnen und Kunden bereithalten. Ein zweiter Schwerpunkt ist der Ausbau des Ultraschnell-Ladenetzes. Aral pulse wurde im Connect Ladenetztest 2023 zum besten Schnellladenetzanbieter in Deutschland gekürt. Wir wollen weiter ausbauen – auf 5.000 Ladepunkte bis 2025 und bis zu 20.000 Ladepunkte bis 2030. Unser Angebot an REWE To Go-Shops haben wir auf rund 900 Shops erweitert und bauen weiter aus. Ein attraktives Convenience-Angebot mit heißen und kalten Getränken, frischen Lebensmitteln und Snacks ist für eine Tankstellenmarke wie Aral und für unsere Kunden unverzichtbar. 

Achim Bothe Rewe To Go

Wie wird sich das Tankstellengeschäft weiterentwickeln? 

Die energie- und verkehrspolitischen Weichenstellungen geben die Richtung vor: Der Kraftstoffverbrauch wird strukturell weiter zurückgehen, die Zahl der Elektrofahrzeuge steigt stetig. Dennoch werden noch für Jahrzehnte Verbrenner auf deutschen Straßen unterwegs sein. Außerdem hat sich das Mobilitäts- und Freizeitverhalten nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie deutlich verändert. Auf diese Entwicklungen haben wir uns eingestellt. Tankstellen werden sich verändern und müssen sich verändern, um auch in Zukunft als Drehscheibe der Mobilität wichtige Funktionen erfüllen zu können. Und ich bin davon überzeugt, dass unser Aral Tankstellennetz großes Potenzial hat – auf Basis einer starken Marke mit einer breiten Präsenz in der Fläche, hochwertigen Kraftstoffen ggf. mit höherer Bio-Beimischung, ultraschnellem Laden und attraktiven Shops. Was früher galt, gilt auch heute und morgen: Aral ist an der Seite der mobilen Menschen und versorgt sie und ihre Fahrzeuge mit der nötigen Energie. 

 

Wie wird eine Aral Tankstelle in 20 Jahren aussehen? 

Anders als heute, so viel ist klar. Vielerorts haben wir schon unsere Ultraschnell-Ladesäulen errichtet, teilweise auch Zapfsäulen ersetzt. Auch die Bedeutung unserer REWE To Go-Shops wird weiter zunehmen. Immer mehr Kunden werden nur zum Einkaufen zu uns kommen. Es wird Add-ons wie Batteriewechsel- oder Paketstationen geben. Und unsere unternehmenseigene Aral Forschung arbeitet heute schon an den Kraftstoffen von morgen. Wir planen ein Netz von Mobility Hubs mit ultraschnellen Ladeangeboten, aber auch neuen Energieangeboten wie Bio-CNG, Wasserstoff und HVO, um unser Angebot zu erweitern und Mobilität für möglichst viele Menschen so einfach wie möglich zu machen.