Hörfunkbeitrag
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„Das Auto hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren“, sagt Patrick Wendeler, Vorstandsvorsitzender von Aral. „Das Interesse der Kunden an einem Neuwagen war selten so hoch wie heute und die Bereitschaft wächst, für neue Antriebstechnologien auch mehr zu bezahlen. Für uns ein klares Zeichen, dass die E-Mobilität weiter an Fahrt gewinnen wird.“ Bei der Wahl der Antriebssysteme sieht Dr. Peter Sauermann, Leiter der Aral Forschung, die Branche vor einem Paradigmenwechsel: „Die Studie zeigt, dass Autofahrende aufgeschlossen für alternative Mobilitätskonzepte sind. Elektrifizierte Antrieb sind beim Kaufinteresse inzwischen gleichauf mit Diesel und Benziner.“
Aral legt die repräsentative Studie „Trends beim Autokauf“ im Zwei-Jahres-Rhythmus auf und befragt die Autofahrenden zu ihren Vorlieben beim Autokauf sowie ihrer Einstellung zu Mobilitätsthemen. Durch die lange Historie der Erhebung mit immer wiederkehrenden Fragen können Langfristtrends zuverlässig von modischen Episoden unterschieden und das Stimmungsbild unter den Autokäufern trennscharf wiedergegeben werden.
Wunschauto des Jahres 2021
Das grundsätzliche Kaufinteresse von 40 Prozent wurde seit der Ersterhebung der Studie nur einmal im Jahr 2017 geringfügig übertroffen. In den Jahren zwischen 2003 und 2013 lag dieser Wert dagegen nur zwischen 18 und 26 Prozent. Interessanter Teilaspekt: Während bei der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2019 die Teilnehmenden noch nahezu gleich häufig einen Neuwagen oder einen Gebrauchtwagen auf dem Einkaufszettel hatten, gibt es jetzt einen klaren Favoriten: 19 Prozent der Kaufinteressierten wünschen sich einen Neuwagen – das entspricht einem deutlichen Zuwachs von 5 Prozentpunkten gegenüber der Erhebung des Jahres 2019. Dagegen sinkt das Interesse an einem Gebrauchtwagen von 12 auf jetzt 10 Prozent. Somit bleibt dem Gebrauchtwagen nur noch Rang 3 auf der Prioritätenliste, da 11 Prozent der Teilnehmenden demnächst einem Jahreswagen den Vorzug geben wollen.
Kaufabsicht in den nächsten 18 Monaten
Ganz oben in der Gunst der Kaufinteressenten stehen nun Audi und Volkswagen mit einer Zustimmungsquote von jeweils 14 Prozent. Für BMW reicht ein kleiner Rücksetzer von 14 auf jetzt 13 Prozent im Vergleich zur 2019er Studie, um die Pole-Position einzubüßen. Hinter dem Spitzentrio folgt Mercedes mit einem deutlichen Rückstand. Ehemalige Volumenmarken wie Ford und Opel liegen inzwischen auf dem Niveau von Skoda und Tesla.
Marke des nächsten Autos
Bei der Erhebung im Jahr 2019 setzten zwei Drittel der Autofahrenden noch auf Diesel- oder Ottomotoren. Inzwischen ist das Kräfteverhältnis zwischen den konventionellen Antrieben und den Alternativen wie Hybrid- oder Elektromotor nahezu ausgeglichen. Jeder Vierte will sich ein Hybridfahrzeug zulegen. Auch das Interesse an einem rein elektrisch betriebenen Fahrzeug hat sich innerhalb von zwei Jahren auf 15 Prozent mehr als verdoppelt. Dagegen sind andere Optionen wie Erdgas oder Autogas fast in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.
Antriebsenergie des nächsten Autos
Vor zwei Jahren lag die durchschnittlich erwartete elektrische Reichweite noch bei 531 Kilometern, heute sollen es mit 680 Kilometern bis zum nächsten Ladestopp deutlich mehr sein. Bei der Mindestreichweite geht die Schere zwischen realem Angebot und Kundenwunsch somit weiter auseinander. Ähnlich ist die Situation bei der Ladedauer: Für 63 Prozent der Teilnehmenden verläuft die Schmerzgrenze bei 30 Minuten oder deutlich darunter. Nur 31 Prozent würden eine Stunde oder länger akzeptieren.
Mindestreichweite von Elektroautos
Wäre das gewünschte Modell auch als reiner Stromer verfügbar, würden Kaufinteressenten einen deutlich höheren Kaufpreis im Vergleich zu Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb akzeptieren. 7.085 Euro sind es im Durschnitt. Vor zwei Jahren lagen die akzeptierten Mehrausgaben dagegen nur bei 3.210 Euro. Erstmals wurde in der aktuellen Studie auch abgefragt, ob der potenzielle Elektroauto-Kauf von der Umweltprämie abhängt. Dem stimmten 38 Prozent der Teilnehmenden zu. 62 Prozent würden ein Elektroauto auch ohne staatliche Förderung kaufen.
Mehrpreis für Elektroautos