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Öl ABC

Wo übernimmt das Öl im Motor welche Aufgabe und welchen Eigenschaften verdanken wir das? Die Antworten finden Sie hier.

Aral Mitarbeiter erklärt Kundin die Schmierstoffe
Flüssigkeitsreibung

Hier bildet das Motoröl einen gleichmäßigen permanenten Schmierfilm zwischen den Reibflächen. Die Flüssigkeitsreibung ist der Idealzustand, der nur erreicht wird, wenn  

  • ein sich verengender Schmierspalt,   
  • ausreichende Gleitgeschwindigkeit und   
  • ausreichende Schmierstoff-Viskosität vorhanden sind.

Betrachtet man beispielsweise den Kolbenbolzen oder ein Pleuellager, so wird klar, dass der gesamte Verbrennungsdruck ausschließlich mit Hilfe des im Schmierspalt vorhandenen Ölfilms übertragen werden kann. Dabei entsteht natürlich ein immenser Druck, der jedoch den Schmierfilm nicht zum Reißen bringen darf. Denn auf seine Tragfähigkeit kommt es an.

 

Motoröl übernimmt außerdem die Feinabdichtung des Kolbens im Zylinder. Es sorgt dafür, dass der bei der Verbrennung entstehende Druck nicht entweicht, sondern möglichst vollständig auf den Kolbenboden übertragen und in nutzbare Energie umgesetzt wird.

Während Zylinderkopf und -wände durch Wasser oder Luft gekühlt werden können, steht beim Kolben zur Wärmeabfuhr nur Öl zur Verfügung. In normal beanspruchten Motoren genügt hierfür das im Motorblock herumspritzende Öl, das ständig für einen frischen Ölfilm auf den Zylinderwänden sorgt.

 

Kolben in höher beanspruchten Sport-, Turbo- oder Mehrventilmotoren werden dagegen gezielt mit Öl gekühlt, das aus einer Düse von unten hineingespritzt wird. Dieser Vorgang kann durch einen zusätzlichen Ölkühler unterstützt werden, der die vom Öl aufgenommene Wärme an den Fahrtwind oder das Kühlwasser abgibt.

Mischreibung kommt zustande, wenn sich die Metallteile punktuell berühren. Die Mischreibung kommt in einem Kfz-Motor schon weitaus häufiger vor: zum Beispiel bei jedem Startvorgang, besonders beim morgendlichen Kaltstart, aber auch ständig im oberen und unteren Totpunktbereich zwischen Kolbenringen und Zylinderlaufbahn, an Nocken und Stößeln, an Ventilführungen und anderen Teilen. Daher muss das Motoröl in der Lage sein, Schutzschichten aufzubauen, die Reibung und Verschleiß so gering wie möglich halten. Dies wird durch die Zugabe von Additiven erreicht.
Bei einer Trockenreibung treffen die Metallteile ohne schützenden Schmierfilm aufeinander. Neben raschem Verschleiß können stellenweise sehr hohe Temperaturen auftreten, die zur Zerstörung der sich berührenden Teile führen. Dieser Zustand ist der Extremfall und kann in Ihrem Auto dann auftreten, wenn beispielweise die Ölzufuhr komplett unterbrochen würde.

Öl nimmt auf seinem Weg durch den Motor Fremdstoffe mit und schwemmt sie in den Filter. Dieser kann jedoch nur die gröberen Verunreinigungen zurückhalten.

 

Die bei der Verbrennung entstehenden Kleinpartikel, wie zum Beispiel Rußteilchen, und die bei der Mischreibung unvermeidbar entstehenden Abriebteilchen müssen vom Öl in der Schwebe gehalten werden, damit sie nicht zusammenbacken und im Motor Schlamm oder Ablagerungen bilden. Auch saure Verbrennungsprodukte sowie eventuell verbleibende Reste von Wasser müssen aufgenommen und unschädlich gemacht werden.

 

In modernen Markenschmierstoffen ist daher stets ein abgestimmtes Additiv-Paket enthalten, das unter anderem Korrosion oder aggressive Reaktionen verhindert.