Wer auf Nummer sicher gehen will, prüft den Ölstand regelmäßig alle 500 km. Dies sollte einige Minuten nach Abstellen des Motors und auf ebenem Untergrund passieren, um ein möglichst genaues Resultat zu erzielen. Nachfüllen sollte man, wenn der Ölpegel auf die Hälfte gesunken ist. Dann hat man wieder die Sicherheit, die Minimalgrenze bei heißer Fahrt nicht zu unterschreiten, denn das würde akute Gefahr für die Maschine bedeuten.
Achtung: Auch der Maximalpegel sollte nicht überschritten werden, denn sonst kann sich erhöhter Ölverbrauch durch Panschen ergeben und der Katalysator Schaden nehmen.
Übrigens: Öle verschiedener Hersteller und Sorten lassen sich zwar mischen, allerdings passen die unterschiedlichen Additive verschiedener Ölsorten nicht immer optimal zusammen. Deshalb ist zu empfehlen, immer bei einer Ölsorte zu bleiben, bis der nächste Ölwechsel ansteht.
Jeder Motor verbraucht Öl: Wenn der Kolben im Zylinder abwärts geht, bleibt ein hauchdünner Film zurück, der zum Großteil verbrennt. Der durchschnittliche Verbrauch heutiger Motoren liegt zwischen 0,05 bis maximal 0,5 Liter pro 1.000 km.
Bei älteren Motoren steigt der Verbrauch, z. B weil sich die Kolbenringe abnutzen und dann mehr Öl durchlassen oder weil Öl durch verschlissene Ventilschaftabdichtungen in den Brennraum gelangt.
Auch saisonal schwankt der Ölverbrauch: Im Winter auf Kurzstreckenfahrten ist er geringer als im Sommer bei scharfen Langstreckenfahrten, wenn der Motor richtig heiß wird.
Übrigens: Bei Kurzstreckenbetrieb kann der Ölstand sogar steigen, wenn der Motor seine Betriebstemperatur kaum erreicht. Das ist auf einen hohen Anteil von kondensiertem Benzin (bis zu 5 - 10 %) zurückzuführen. Wird ein im Kurzstreckenbetrieb gefahrener Motor dann warm gefahren, kann sich durch das Ausdampfen des kondensierten Benzins ein plötzliches Absinken des Ölstands einstellen, was oft fälschlicherweise als Ölverbrauch angesehen wird.
Früher war ein Ölwechsel alle 2.000–3.000 km nötig, heute liegen die Intervalle bei ca. 15.000 km und darüber. Doch selbst modernste Motoröl-Additive, wie etwa zum Verschleiß- und Korrosionsschutz, zur Neutralisation von Verbrennungsprodukten sowie für das Trag- und Lösevermögen von Schlamm, sind durch die vielfältigen Belastungen im Motor irgendwann aufgebraucht.
Die meisten Betriebsanleitungen empfehlen bei erschwerten Betriebsbedingungen (z. B. längeren Fahrten auf staubigen Straßen, häufigem Kurzstreckenbetrieb oder überwiegendem bis ausschließlichem Stadtverkehr) eine Verringerung bzw. Halbierung der Ölwechsel-Intervalle. Vor allem für Zweitwagen gelten diese Betriebszustände fast immer.
Viele Autofahrer vermuten bei den Vorschriften eine übertrieben strenge Vorgabe. Dabei wird vergessen, dass moderne Motoren eine immer höhere Leistung erreichen, wobei sie mit immer weniger Öl auskommen, das zudem viel länger im Motor verbleibt als noch vor einigen Jahren.
Die modernen Markenöle verhindern den früher gefürchteten Schwarzschlamm und unterdrücken zielgerichtet die Bildung von ölunlöslichen Rückständen und Ablagerungen. Wird doch einmal ein Wagen mit vorgeschädigtem oder ungeeignetem Öl mit Vollgas gefahren, kann sich ein dicker, fast teerartiger Brei bilden, der in kürzester Zeit Ölpumpe und Filter, Leitungen und Kanäle verstopft.
Früher war es üblich, den Motor nach einem Kaltstart einige Minuten warm laufen zu lassen, bis sich die Schmierung stabilisiert hatte. Modernen Maschinen bekommt das gar nicht gut, denn ohne Belastung wird sie nur langsam warm und saures Kondensat, das zu frühzeitigem Motorverschleiß führt, sammelt sich an.
Die kritische Kaltlauf-Phase dauert umso länger. Bei den modernen Leicht-Lauf-Ölen und Motorkonstruktionen ist jeder Warmlauf völlig unnötig. Außerdem entstehen unnötig Lärm und Abgas, deshalb ist es heute aus Umweltschutzgründen sogar verboten.